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Von Nelson nach Golden

Wälder soweit das Auge reicht, Seen die wie gesprenkelt die Landschaft übersähen und eine unfreiwillige Rundreise, die wir (fast) ungeplant mit zwei Freunden aus der Schweiz geniessen durften.


Unser erster Besuch ist da! Okay, zugegeben, so spontan und ungeplant war das ganze dann doch nicht. Unsere Freunde aus Zürich, Betti und Lars, haben schon seit einigen Monaten geplant nach Kanada zu fliegen, um in Nelson die Freundin von Lars' Bruder zu besuchen und danach mit deren Van, 2-3 Wochen das Land zu erkunden. Nur, dass wir auch rechtzeitig dort ankommen würden, war wegen aller Sachen, die wir noch erledigen mussten, allen voran ein Van zu finden, nicht von Anfang an klar. Zum Glück hat alles hingehauen und so fahren wir nach einer kurzen Lagebesprechung gemeinsam mit unseren «Oldtimern» an einem sonnigen Dienstagmorgen los. Leider mussten wir wegen des schlechten Wetters, dass für die kommenden Tage angesagt war weiter westlich fahren als geplant und so machen wir unseren ersten Halt auf gut Glück am zwei Stunden entfernten Box Lake. Der See umgeben von einem Tannenwald soweit das Auge reicht. Der Host, ein etwas dickbäuchiger Kanadier, fragt uns auf Anhieb ob wir zum Fischen da seien, was wir erst verneinen, dann aber sofort unsere Fischerruten auspacken (Der Van von Betti und Lars ist von den letzten Roadtrips gestossen voll mit Fischerzubehör) und unsere ersten Versuche unternehmen. Zum Glück haben wir noch Stakes gekauft. ;-) Der Abend beschert uns dann leider (oder zum Glück) noch ein wenig Regen, was in einem feuerroten Sonnenuntergang mündet.

Am nächsten Morgen dann die grosse Überraschung! Nachdem wir alle Hoffnung auf ein selbst gefangenes Essen schon am Vorabend verworfen hatten, zieht Lars tatsächlich noch eine Regenbogenforelle an Land, die wir sogleich ausnehmen und als Fishbagle verspeisen.

Wohl genährt geht es weiter Richtung Revelstoke / Salmon Arm, wo wir unsere nächste Übernachtung geplant haben. Und prompt hält der Highway eine weitere Überraschung für uns bereit. Am Ufer des Arrow Lake endet die Strasse bzw. mündet in den See. Eine Schlange von 10-20 Autos hat sich davor gebildet und uns wird klar, es geht mit der Fähre weiter! Eine Anmeldung oder Kasse sehen wir nicht, also beschliessen wir abzuwarten. Die Fähre kommt, wir werden an Bord gelotst und immer noch keiner, der Geld von uns will. Cool, gratis Boot fahren!

An Bord kommen wir wegen unserer Autos gleich mit mehreren Leuten ins Gespräch, unter Anderem einem Ehepaar mit einem VW T1 von denen wir auch gleich noch die Handynummer bekommen, falls wir unserem Van mal verkaufen oder in ihrer Einfahrt übernachten wollen, sollen wir uns melden; und das nach 10 Minuten quatschen. Wir lieben die Kanadier!

Am anderen Ufer angekommen geht es weiter nach Adams Lake, wo wir unser Dachzelt für die Nacht aufschlagen wollen. Auch dieser See traumhaft schön und unser Campingplatz könnte nicht besser gelegen sein. Auf einer kleinen Anhöhe vor Privatstrand und Wasser gibt es Bier, Hotdogs, Lagerfeuer und Sonnenuntergang aus der Hängematte; was will man mehr.

Am nächsten Tag geht es nun, nachdem wir eine grosse Schlaufe gefahren sind und das Wetter für die nächsten Tage besser aussieht, endlich Richtung Osten und somit nach Banff und Jasper. Die Landschaft wird hügeliger, dann sehen wir die ersten Berge und schon bald befinden wir uns auf einer Passstrasse. Nach ein paar Stunden Fahrt schlagen wir unser Lager bei schönstem Wetter am Flussufer auf und baden in eiskaltem, dafür glasklarem Gletscherwasser. Genau das richtige um nach stundenlanger Fahrt wieder fit zu werden und auch Melvan geniesst den wohlverdienten Feierabend.

Bei ein paar Budwisern lassen wir uns die Sonne auf den Pelz scheinen, rekapitulieren das Erlebte und planen die nächsten Tage in Banff und Jasper. Mehr dazu gibt’s in unserem nächsten Beitrag.

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